AKTUELLE THEMEN

Das «Coop Gemeinde Duell» ist das grösste, nationale Programm zur Förderung von mehr Bewegung in der Schweizer Bevölkerung. Es wurde 2005 vom Bundesamt für Sport BASPO ins Leben gerufen. Im Jahr 2011 wurde die Gesamtverantwortung für das Projekt an Schweiz bewegt übertragen. Magden machte nach dem Entscheid der Sportkommission zur Teilnahme beim Coop Gemeindeduell dieses Jahr zum ersten Mal mit – und hat auf Anhieb gewonnen.
Natascha Hort, Lehrerin an der Primarschule Magden, übernahm zusammen mit Gemeinderätin Carole Binder-Meury die Organisation. Die Kinder und Lehrpersonen der Primarschule und der Kindergärten leisteten mit unglaublich vielen Bewegungsminuten einen riesigen Beitrag.
Ebenso beteiligten sich diverse Vereine an der Aktion. Allen voran war der Damenturnverein unter der Leitung von Bea Maissen sehr aktiv. Auch Wanderungen der Senior:innen und der Kirchgemeinden trugen viel zu Magdens Sieg bei.
Zudem konnte die gesamte Bevölkerung vom 1. bis 31. Mai individuell ihre Bewegungsminuten sammeln und diese in der entsprechenden App erfassen.
Durch dieses tolle Zusammenspiel zwsichen allen Generationen ist es Magden gelungen, in der Kategorie B (Gemeinden von 2001 bis 5000 Einwohner:innen) mit unglaublichen 1 031 526 Bewegungsminuten zu gewinnen.
Wie das Preisgeld von 1000 Franken aufgeteilt wird, entscheidet wiederum die Sportkommission an ihrer Herbstsitzung.
Carole Binder-Meury bedankt sich im Namen des Gemeinderates ganz herzlich bei allen, die zu diesem grossartigen Sieg beigetragen haben und hofft, dass alle weiterhin in Bewegung bleiben.

Bild von Willy Baldinger
Neueröffnung auch für kleine Gäste
Zum feierlichen Anlass fanden sich nebst Familien mit ihren Kindern auch Frau Vizeammann Carole Binder-Meury ein. Sie hielt zu Beginn eine Ansprache, in welcher sie ein grosses Dankeschön all jenen widmete, die bei der Realisierung der neuen Badi beteiligt waren. «Uns war es ein Anliegen, dass auch die jüngeren Kinder ein Plätzchen zum Baden haben», meinte Binder. So haben der Ingenieur Gregor Büeler und sein Team der Firma Kannewischer gemeinsam mit vielen weiteren Mitwirkenden den Treppenbereich der alten Badi in ein Planschbecken umfunktioniert. «Jetzt haben auch die kleinsten einen keimfreien Platz zum Spielen und Planschen», meinte Büeler stolz. In der ehemaligen Badi war es das Abwasser der Duschen im Treppenbereich des Badi-Beckens, welches von den Kleinsten als Planschbecken genutzt wurde. Heute verfügt das neue Planschbecken sogar über einen Wasserbrunnen und eine kleine Rutschbahn.
Was ist neu?
Die 1976 erbaute Badi erstrahlt heute in neuem Glanz. «Das 25 Meter lange Schwimmbecken und die Umgebung sollen für alle attraktiv sein», meinte Binder fröhlich. Neu verfügt das «Schwimmbi» über lange Sitzbänke, eine neu gestaltete Rasenfläche und eine gemütliche Bistroecke. «Die Eintrittspreise bleiben für Erwachsene bei 1,50 Franken und für Kinder bei 50 Rappen» betont Binder. Das Beachvolleyballfeld kann auch ausserhalb eines Badi-Besuchs genutzt werden und ist für jeden zugänglich. Als nächstes Projekt erwähnte Binder die Neugestaltung des Spielplatzes, welcher sich neben der Badi befindet.
Heizung und Kühlung
«Die neue Badi verfügt über eine IV-WC-Kabine», betonte Büeler. Auf dem Dach wurden 74 Quadratmeter Kollektoren montiert, die das Duschwasser für 1000 Liter auf 60 Grad erwärmen können und das Badewasser auf 24 Grad. «Wenn das Wasser bei sommerlichen Temperaturen über 27 Grad ansteigt, können die Kollektoren das Wasser über Nacht herunter kühlen», erzählte Büeler. Dies sei in der Schweiz das erste Projekt in dieser Form. Der Wasserinhalt des Beckens umfasst 244 Kubikmeter, «dies entspricht circa 12 000 Feldschlösschen Biercontainern», sagte Büeler in seiner Ansprache lachend. Bei der Sanierung wurden nebst unzähligen Verschönerungen vor allem in der Technik verschiedene Aufwertungen gemacht. So wurde zum Beispiel eine neue Badewasser-Aufbereitung in Betrieb genommen, welche die Umwälzleistung fast verdoppelt auf circa 33,3 Liter pro Sekunde.
Lehrplan 21
Die Anlage wurde unter anderem auch darauf ausgerichtet, dass Schulklassen ihren Schwimmunterricht in der Badi in Magden durchführen können. «Im Lehrplan 21 ist Schwimmunterricht fester Bestandteil und soll auch in der Gemeinde Magden umgesetzt werden können», meinte Binder. Viel Spass also beim Schwimmen, Baden und Planschen im «Boutique Bad» in Magden, wie Gregor Büeler es gerne nennt.
von Sina Horvath
Was die Badi-Gäste besonders freuen dürfte, trotz Sanierung und Umbau bleiben die Eintrittspreise gleich, wie Carole Binder-Meury erklärte: Erwachsene zahlen 1,50 Franken Eintritt, Kinder 50 Rappen. Die Saisonkarte ist für 5 bzw. 15 Franken zu haben. Jetzt stehe das nächste Projekt schon vor der Tür, so die Frau Vizeammann, nämlich ein neuer Spielplatz, «damit wir hier im Schibelacher eine attraktive zeitgemässe Begegnungszone haben».
Gregor Büeler von der Kannewischer Group aus Cham, die sich auf Haus- und Schwimmbadtechnik für öffentliche Hallen- und Freibäder spezialisiert hat, zeigte sich stolz über das Ergebnis der Sanierung und erläuterte einige Details dazu. Anstatt die Becken wie früher zu streichen, wurden sie mit einer Auskleidung versehen. Planschbecken und Wasserrutsche seien bereits vorgesehen gewesen, doch an der Sommergmeind 2021 hätten sich die Stimmbürger zusätzlich für zwei Warmduschen entschieden. Der Souverän bewilligte für die Schwimmbad-Sanierung einen Kredit von insgesamt 1,86 Millionen Franken. «Damit sind wir in den letzten Sommerferien wieder in die Planung und Bewilligung einer Solaranlage gestiegen», so Büeler zu der «nicht immer ganz einfachen» Planungs- und Realisierungsphase. Durch effizientere Pumpen wurde die gesamte Wasseraufbereitung massiv verbessert, die Leistung fast verdoppelt. Die Filteranlage wird mit Glassand gereinigt. Und die ganze Beckenhydraulik wurde an den neusten Stand der Technik angepasst. «Künftig wird das Duschwasser für 1000 Liter Wasser mit unverglasten Kollekoren auf 60 Grad und das Badewasser auf 24 Grad erwärmt und bei hochsommerlichen Temperaturen ab 27 Grad Beckentemperatur in der Nacht wieder abgekühlt.» Somit könne im Hochsommer viel Frischwasser zur Kühlung gespart werden, so Büeler. Während neue Sonnensegel, Sonnenschirme und frisch gepflanzte Bäume die Badegäste vor UV-Strahlen schützen, sei tatsächlich der grösste Teil der Sanierung der Technikbereich gewesen. Diesen im bestehenden Technikraum unterzubringen sei fast «einer U-Boot-Bau-Planung» gleichgekommen. Der Chemieteil wurde neu ausserhalb des Bades angeordnet. «Für das Schwimmbad Magden müsste man eigentlich eine neue Kategorie einführen: Wir haben hier ein Boutique-Bad realisiert», so Büeler abschliessend.
Das Schwimmbad in Magden wird durchschnittlich von 70 bis 90 Gästen täglich besucht, wie Badeaufsicht-Leiterin Barbara Holer gegenüber fricktal.info sagte. An Spitzentagen könnten es gut und gerne auch mal 240 Leute sein. Eröffnet wird das Bad immer an einem Samstag Mitte Mai und ist jeweils bis in die erste Septemberwoche in Betrieb. Eventuell könne die Badi-Saison dank der Sonnenkollektoren noch etwas ausgedehnt werden.
Das Bad sei vor allem für Dorfbewohner gedacht, erklärte Carole Binder-Meury. Ziel der Sanierung sei nicht gewesen, mehr Publikum von Ausserhalb anzulocken, sondern vor allem hiesigen Familien mit Kindern etwas zu bieten.
von Sonja Fasler Hübner

Bild von Willy Baldinger
Neueröffnung auch für kleine Gäste
Zum feierlichen Anlass fanden sich nebst Familien mit ihren Kindern auch Frau Vizeammann Carole Binder-Meury ein. Sie hielt zu Beginn eine Ansprache, in welcher sie ein grosses Dankeschön all jenen widmete, die bei der Realisierung der neuen Badi beteiligt waren. «Uns war es ein Anliegen, dass auch die jüngeren Kinder ein Plätzchen zum Baden haben», meinte Binder. So haben der Ingenieur Gregor Büeler und sein Team der Firma Kannewischer gemeinsam mit vielen weiteren Mitwirkenden den Treppenbereich der alten Badi in ein Planschbecken umfunktioniert. «Jetzt haben auch die kleinsten einen keimfreien Platz zum Spielen und Planschen», meinte Büeler stolz. In der ehemaligen Badi war es das Abwasser der Duschen im Treppenbereich des Badi-Beckens, welches von den Kleinsten als Planschbecken genutzt wurde. Heute verfügt das neue Planschbecken sogar über einen Wasserbrunnen und eine kleine Rutschbahn.
Was ist neu?
Die 1976 erbaute Badi erstrahlt heute in neuem Glanz. «Das 25 Meter lange Schwimmbecken und die Umgebung sollen für alle attraktiv sein», meinte Binder fröhlich. Neu verfügt das «Schwimmbi» über lange Sitzbänke, eine neu gestaltete Rasenfläche und eine gemütliche Bistroecke. «Die Eintrittspreise bleiben für Erwachsene bei 1,50 Franken und für Kinder bei 50 Rappen» betont Binder. Das Beachvolleyballfeld kann auch ausserhalb eines Badi-Besuchs genutzt werden und ist für jeden zugänglich. Als nächstes Projekt erwähnte Binder die Neugestaltung des Spielplatzes, welcher sich neben der Badi befindet.
Heizung und Kühlung
«Die neue Badi verfügt über eine IV-WC-Kabine», betonte Büeler. Auf dem Dach wurden 74 Quadratmeter Kollektoren montiert, die das Duschwasser für 1000 Liter auf 60 Grad erwärmen können und das Badewasser auf 24 Grad. «Wenn das Wasser bei sommerlichen Temperaturen über 27 Grad ansteigt, können die Kollektoren das Wasser über Nacht herunter kühlen», erzählte Büeler. Dies sei in der Schweiz das erste Projekt in dieser Form. Der Wasserinhalt des Beckens umfasst 244 Kubikmeter, «dies entspricht circa 12 000 Feldschlösschen Biercontainern», sagte Büeler in seiner Ansprache lachend. Bei der Sanierung wurden nebst unzähligen Verschönerungen vor allem in der Technik verschiedene Aufwertungen gemacht. So wurde zum Beispiel eine neue Badewasser-Aufbereitung in Betrieb genommen, welche die Umwälzleistung fast verdoppelt auf circa 33,3 Liter pro Sekunde.
Lehrplan 21
Die Anlage wurde unter anderem auch darauf ausgerichtet, dass Schulklassen ihren Schwimmunterricht in der Badi in Magden durchführen können. «Im Lehrplan 21 ist Schwimmunterricht fester Bestandteil und soll auch in der Gemeinde Magden umgesetzt werden können», meinte Binder. Viel Spass also beim Schwimmen, Baden und Planschen im «Boutique Bad» in Magden, wie Gregor Büeler es gerne nennt.
von Sina Horvath
Was die Badi-Gäste besonders freuen dürfte, trotz Sanierung und Umbau bleiben die Eintrittspreise gleich, wie Carole Binder-Meury erklärte: Erwachsene zahlen 1,50 Franken Eintritt, Kinder 50 Rappen. Die Saisonkarte ist für 5 bzw. 15 Franken zu haben. Jetzt stehe das nächste Projekt schon vor der Tür, so die Frau Vizeammann, nämlich ein neuer Spielplatz, «damit wir hier im Schibelacher eine attraktive zeitgemässe Begegnungszone haben».
Gregor Büeler von der Kannewischer Group aus Cham, die sich auf Haus- und Schwimmbadtechnik für öffentliche Hallen- und Freibäder spezialisiert hat, zeigte sich stolz über das Ergebnis der Sanierung und erläuterte einige Details dazu. Anstatt die Becken wie früher zu streichen, wurden sie mit einer Auskleidung versehen. Planschbecken und Wasserrutsche seien bereits vorgesehen gewesen, doch an der Sommergmeind 2021 hätten sich die Stimmbürger zusätzlich für zwei Warmduschen entschieden. Der Souverän bewilligte für die Schwimmbad-Sanierung einen Kredit von insgesamt 1,86 Millionen Franken. «Damit sind wir in den letzten Sommerferien wieder in die Planung und Bewilligung einer Solaranlage gestiegen», so Büeler zu der «nicht immer ganz einfachen» Planungs- und Realisierungsphase. Durch effizientere Pumpen wurde die gesamte Wasseraufbereitung massiv verbessert, die Leistung fast verdoppelt. Die Filteranlage wird mit Glassand gereinigt. Und die ganze Beckenhydraulik wurde an den neusten Stand der Technik angepasst. «Künftig wird das Duschwasser für 1000 Liter Wasser mit unverglasten Kollekoren auf 60 Grad und das Badewasser auf 24 Grad erwärmt und bei hochsommerlichen Temperaturen ab 27 Grad Beckentemperatur in der Nacht wieder abgekühlt.» Somit könne im Hochsommer viel Frischwasser zur Kühlung gespart werden, so Büeler. Während neue Sonnensegel, Sonnenschirme und frisch gepflanzte Bäume die Badegäste vor UV-Strahlen schützen, sei tatsächlich der grösste Teil der Sanierung der Technikbereich gewesen. Diesen im bestehenden Technikraum unterzubringen sei fast «einer U-Boot-Bau-Planung» gleichgekommen. Der Chemieteil wurde neu ausserhalb des Bades angeordnet. «Für das Schwimmbad Magden müsste man eigentlich eine neue Kategorie einführen: Wir haben hier ein Boutique-Bad realisiert», so Büeler abschliessend.
Das Schwimmbad in Magden wird durchschnittlich von 70 bis 90 Gästen täglich besucht, wie Badeaufsicht-Leiterin Barbara Holer gegenüber fricktal.info sagte. An Spitzentagen könnten es gut und gerne auch mal 240 Leute sein. Eröffnet wird das Bad immer an einem Samstag Mitte Mai und ist jeweils bis in die erste Septemberwoche in Betrieb. Eventuell könne die Badi-Saison dank der Sonnenkollektoren noch etwas ausgedehnt werden.
Das Bad sei vor allem für Dorfbewohner gedacht, erklärte Carole Binder-Meury. Ziel der Sanierung sei nicht gewesen, mehr Publikum von Ausserhalb anzulocken, sondern vor allem hiesigen Familien mit Kindern etwas zu bieten.
von Sonja Fasler Hübner
Die SP Bezirk Rheinfelden lockte ihre Mitglieder mit der Ankündigung eines neuen Co-Präsidiums an die GV. Sie kamen in grosser Zahl und wählten die beiden Magdener Frauen Carole Binder-Meury und Lena Waldmeier einstimmig als neue Co-Präsidentinnen. Dieses Amt war in den letzten Jahren verwaist. Der Vorstand erledigte die wichtigsten statutarischen Aufgaben und organisierte die Grossrats- sowie Nationalratswahlen unter der umsichtigen Regie von Kassierin Marianne Grauwiler. Nun ist der Vorstand wieder komplett und kann neuen Mutes in die kommenden Jahre starten. Carole Binder appellierte aber auch in deutlichen Worten an die Mitglieder: «Wer nun denkt, "Jetzt zieht ja vorne eine Lokomotive, und wir können uns gemütlich zurücklehnen.", liegt falsch. Lena und ich brauchen die Unterstützung von euch allen!»
Gesunde Kasse
Finanziell geht es der Bezirkspartei gut. Trotz der Grossratswahlen im 2020 war der Jahresabschluss so erfreulich, dass auch in diesem Jahr weiterhin auf die Beiträge aus den Sektionen verzichtet werden kann. Ab dem Wahljahr 2023 sollen aber in reduzierter Höhe wieder Abgaben fliessen, um eine Kandidatur aus dem Fricktal nicht nur ideell, sondern auch finanziell gut unterstützen zu können.
Auch Aarau mit neuem Co-Präsidium
Als prominenter Gast nahm Stefan Dietrich, der neue Co-Präsident der SP Aargau, an der GV teil. Er ist erst seit drei Wochen im Amt. Gespannt lauschten die Anwesenden seinen Ausführungen von seiner Jugend- und Studentenzeit in Nürnberg, seinem Engagement für Flüchtlinge seit den Jugoslawienkriegen, über seine Wahl zum Präsidenten der SP Bremgarten bis hin zum aktuellen Aufgabenberg, den er zusammen mit Nora Langmoen an der Spitze der SP Aargau zu bewältigen hat.
Peter Koller als Tagespräsident und Delegierter aus Rheinfelden konnte die Versammlung zeitgerecht schliessen, so dass das gesellige Zusammensein nicht zu kurz kam.

Kassierin Marianne Grauwiler mit den neuen Co-Präsidentinnen Lena Waldmeier und Carole Binder-Meury werden geehrt.

Stefan Dietrich, Co-Präsident der SP Aargau, bei seinen Ausführungen

Die Mitglieder diskutieren bis zum Ende der GV engagiert.

Kassierin Marianne Grauwiler, die neuen Co-Präsidentinnen Lena Waldmeier und Carole Binder-Meury mit Kantonalpräsident Stefan Dietrich
Horatio Gollin

Der 1. Mai sei der Feiertag der Linken, der Gewerkschaften und der Grünen und der SP, eröffnete Grossratspräsidentin Elisabeth Burgener-Brogli den Anlass. Sie forderte Frieden, Freiheit und Solidarität, womit sie das diesjährige Motto aufgriff. Grossrätin Carole Binder-Meury moderierte die weiteren Ansprachen. Das Duo Accobella sorgte mit Live-Folksmusik für den musikalischen Rahmen.
Juso-Präsidentin Ronja Jansen nahm den Ukraine-Krieg in den Blick: «In der Ukraine wäre diese Kundgebung wohl unvorstellbar.» Frieden und Sicherheit seien die Basis dafür, dass es hier heute anders sei, «dass wir heute die Freiheit haben, hier zu stehen und für das einzustehen, was uns bewegt».
Höchsten Preis zahlen Arme, Frauen, Migranten
Die Logik des Krieges sei, dass sich das Recht des Stärkeren zeige. Dies sei auch die Logik der Rechten, um soziale Sicherheitsnetze und Arbeitsrechte im Namen der Freiheit abzubauen.
«Den höchsten Preis dieser verschrobenen Freiheit zahlen Arme, Frauen und Migranten. Sie bezahlen ihn mit ihrer Gesundheit und mit ihrem Leben», sagte Jansen. Sie forderte ein Ende dieser Logik in allen Kriegen, aber auch dort, wo sie subtiler ausgeübt wird.
Nicht nur der Ukraine-Krieg, sondern auch die Coronapandemie habe deutlich gemacht, wie zerbrechlich das Freiheitsversprechen des demokratischen Staates sei, meinte Regierungsrat Dieter Egli. «Freiheit müssen wir immer wieder erarbeiten. Das Versprechen müssen wir selbst umsetzen.»
Die Pandemie habe die sozialen Ungleichheiten zementiert und verschärft. Er plädierte für Solidarität unter den Arbeitnehmern, um sich gegenüber den Arbeitgebern durchzusetzen. «Freiheit macht dann Sinn, wenn es Freiheit für alle ist. Es gibt keine Freiheit, die man nur für sich selbst erkämpfen oder kaufen kann», sagte Egli.
Jakub Morzycki von der Klimastreik-Bewegung machte den Klimawandel zum Schwerpunkt seiner Rede. «1. Mai – ein Tag, an dem wir das Selbstverständliche fordern: Frieden, Freiheit, Solidarität, Klimagerechtigkeit, vernünftige Politik, die sich für die Menschen einsetzt und nicht für die Profite», so Morzycki, der Nachhaltigkeit und langfristiges Handeln seitens der Politik in Bezug auf die Klimakrise einforderte. «Unser Haus brennt», warnte er davor, die Klimakrise angesichts anderer Krisen zu vergessen. Freiheit sei das, was ein Mensch für ein würdiges ¬Leben brauche. Anstelle der egoistischen, neoliberalen Scheinfreiheit brauche es eine kollektive, solidarische Freiheit. Morzycki gab sich gewiss, dass dies von den meisten Menschen gewünscht werde.
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Paul Roppel

Klartext gesprochen
Die Feier vor dem Saalbau eröffnete am Sonntagnachmittag die höchste Aargauerin, Grossratspräsidentin Elisabeth Burgener, Sozialdemokratin aus Gipf-Oberfrick. «Es ist unser Tag, zu dem wir Sorge tragen und unsere Themenschwerpunkte setzen», sagte sie. Im Mittelpunkt des Interessens stand natürlich Dieter Egli, der seit einem Jahr als Aargauer Regierungsrat das Departement Volkswirtschaft und Inneres leitet. Egli orientierte sich am 1. Mai-Feier-Motto «Frieden, Freiheit, Solidarität». Der Ukraine-Krieg löse einen moralischen Aufschrei aus, besonders im Hinblick auf den Wert der Freiheit. Nun werde uns dieser Wert wieder bewusst, wenn man ansehen müsse wie die Bevölkerung in der Ukraine von einem Tag auf den anderen ihrer existenziellen Grundlagen und Freiheit beraubt werde. In der Schweiz habe die Freiheit während der Pandemie-Jahre plötzlich neues Gewicht erhalten. Es wurde deutlich, wie relativ das persönliche Freiheitsempfinden sein kann und wie zerbrechlich das vom Staat gemachte Freiheitsversprechen sei.
Emotional aufwühlende Auftritte
Freiheit müsse täglich im demokratischen Dialog erkämpft werden. Es habe sich gezeigt, dass Freiheit eine Frage der Verteilung sei. «Diese Krise hat die soziale Ungleichheit einerseits zementiert und andererseits noch massiv verschärft», zog der Politiker sein Fazit. Bei den systemrelevant eingestuften Branchen sei man weder bei den Arbeitszeiten noch bei den Löhnen weitergekommen und er kritisierte das Ausbeuten von sogenannten Schein-Selbstständigen.
«Wenn ich hier stehe, dann fühle ich mich sicher und hoffnungsvoll», bekräftigte danach Ronja Jansen, Präsidentin der Juso Schweiz und Kantonsparlamentarierin im Baselland. Frieden und Sicherheit seien die Basis, dass sie hier dafür einstehen könne, was sie bewege; eine Welt mit genügend Freiheit für alle und nicht nur für die Starken, fügte die 27-Jährige an. Doch leider nicken zu viele zustimmend, wenn aus der Logik rechter Kreise soziale Sicherheitsnetze und Arbeitsrechte im Namen der Freiheit und für die Profitoptimierung abgebaut würden. «Produzieren wir einen Hoffnungsüberschuss», schloss sie ihren Auftritt. Ebenso tiefsinnig und aufwühlend kamen die Überlegungen des 24-jährigen Klima-Aktivisten Jakub Morzycki aus Bözen bei den rund sechs Dutzend Besuchern an. «Unser Haus brennt!» Die Klimakrise sei eine soziale Gerechtigkeitskrise und dürfe nicht wegen anderer Krisen vergessen gehen. «Leute wie euch braucht es. Hoffentlich springt der Funke auf möglichst viele Menschen über», sagte Carole Binder-Meury, SP-Grossrätin und Gemeinderätin in Magden. Sie hatte die Moderation der Feier übernommen und argumentierte gegen die aktuelle kantonale Steuervorlage.
Im Jahr 2016 wurden im Kanton Luzern Gymnasien, Mittel- und Berufsschulen eine Woche lang geschlossen. Eine unfreiwillige Ferienverlängerung für die Jugendlichen, damit kurzerhand die Löhne der Lehrpersonen eingespart werden konnten. Dies war eine direkte Folge der Firmensteuersenkung, welche zu leeren Kassen führte. Ein ähnliches Schicksal könnte nun auch dem Kanton Aargau drohen: die Firmensteuern sollen per sofort gesenkt werden, aber nur für die gewinnstärksten 5 Prozent der Unternehmen, alle andern gehen leer aus. Bis ins Jahr 2030 verlieren wir mit der Revision durch die fehlenden Steuereinnahmen mindestens 1.3 Milliarden Franken, vermutlich eher 2 Milliarden Franken. Ausgleichen werden wir Bürgerinnen und Bürger das müssen. Entweder durch Steuererhöhungen für uns oder durch drastische Kürzungen. Und diese bekommen erfahrungsgemäss das Sozial-, Gesundheits- und das Bildungswesen als erstes zu spüren. Hinzu kommt die zurzeit höchst ungewisse Situation mit den vielen flüchtenden Menschen. Da brauchen wir finanzielle Ressourcen und keine leeren Kassen. Drücken wir den Schulen die Daumen, dass das Geld noch reicht für den Betrieb. Oder noch besser: Stimmen wir Nein zur Steuergesetzrevision am 15.Mai.
CAROLE BINDER-MEURY, GROSSRÄTIN, MAGDEN

Grossrätin SP,
Magden
Corona, Löhne, Solarenergie und Amtsenthebungsverfahren
Bericht aus dem Grossen Rat
Hingegen wird Geld für die Solarenergie gesprochen. Man wolle Pilotprojekte starten und schliesslich die Ergebnisse auswerten, so Regierungsrat Attiger. «Wir werden um jedes Kilowatt froh sein, das ans Netz kommt», sagt er und bittet, dem Budget zu folgen. Der Minderheitsantrag der UBV auf Kürzung von 175 000 Franken wird vom Rat abgelehnt, und somit ist der Weg frei für Pilotanlagen und die Weiterverfolgung der Solarstrategie des Kantons.
«Viel Reden ist Silber, Schweigen, Zuhören und im richtigen Moment etwas Sagen Gold …»
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen eine goldene, besinnliche und friedliche Adventszeit.
CAROLE BINDER-MEURY, MAGDEN
Vielen Dank für Ihre Stimme! Ihr Vertrauen, das gute Resultat und die grosse Stimmbeteiligung vom letzten Wochenende haben mich riesig gefreut.
Als gewählte Gemeinderätin und zukünftige Frau Vizeammann möchte ich weiterhin Ansprechperson sein für kleine und grosse Anliegen in unserem schönen Dorf Magden.
Auch allen Unterstützerinnen und Unterstützern und dem ganzen Wahlbüro gebührt mein grosser Dank!


Ebenso konnte ich mit meinem Team in diesem Jahr im Rahmen des Unicef-Projektes „Kinderfreundliche Gemeinde“ erfolgreich den Pop-Up Spielplatz verwirklichen. Spannende Berichte darüber lassen sich nachlesen in fricktal.info, in der Basler Zeitung und in der Neuen Fricktaler Zeitung. Weiter konnten wir gemeinsam mit dem Schjkk (Jugi Magden) und Magdemer Kindern ein tolles Video aufnehmen.
Nun hoffen wir sehr, dass wir endlich am 4. September unser Unicef-Fest mit der Labelübergabe, welches wir bereits Corona bedingt zweimal verschieben mussten, durchführen können. Schon jetzt ein grosses Dankeschön allen Helferinnen und Helfern.
Wegen Corona konnten wir leider den geplanten Pump-Track auf dem Dorfplatz im Januar nicht realisieren. Wir sind auf der Warteliste und hoffen, dass wir diese Aktion im nächsten Jahr starten können.
Im Herbst 2021 können wir zudem dank der Maturaarbeit eines Magdemer Gymnasiasten, die von den Jugendlichen gewünschte Streetwork-Anlage in Betrieb nehmen.

Ronny Wittenwiler
Der Lohn
Die Aussage der Gemeinderätin zeugt womöglich davon, dass man sich in Magden nicht ausruhen will auf den Lorbeeren, die man gerade erst in Empfang hatte nehmen dürfen. Vergangenen Dezember kam der Bescheid ins Haus geflattert: Magden erhält das Label «Kinderfreundliche Gemeinde» nach Unicef-Standard zugesprochen (Unicef ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNO). Es war der Lohn für einen Weg, den die Projektgruppe rund um Binder-Meury gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen gegangen war. Heute sagt Binder-Meury: «Ich habe das Gefühl, dass sich aus diesem Prozess ein eigener Drive im Dorf entwickelt hat.»
Rückblick
Vor rund einem Jahr schickte sich Magden an, als erste Fricktaler Gemeinde das Label «Kinderfreundliche Gemeinde» zu erhalten. Die NFZ wohnte der Kick-Off-Veranstaltung bei. Seither kam zwar Corona hinzu, allerdings noch viel mehr Initiative. Die Projektgruppe hatte 2020 mit rund einhundert Kindern und Jugendlichen und zahlreichen weiteren Helferinnen und Helfern verschiedene Aktionen und Workshops durchgeführt. Die Projektgruppe formulierte es an die jungen Menschen so: «Ihr durftet uns Erwachsenen sagen, was ihr an Magden toll findet, was euch hier im Dorf nicht gefällt und was für Ideen und Wünsche ihr habt.» Nicht zuletzt daraus sind nun der Projektbeschrieb und ein Aktionsplan entstanden, der auf der Webseite der Gemeinde Magden öffentlich zugänglich ist. Beides lieferte die Grundlage dafür, dass Magden das Unicef-Label schliesslich erhalten hat.
Gegenwart und Ausblick
Corona verhinderte zwar einige Projekte, andere hingegen sind auf Anregung der Kinder und Jugendlichen bereits umgesetzt worden. Einsehbar sind diese im Aktionsplan, den das Projektteam Ende September verabschiedetet und der Gesamtgemeinderat am 12. Oktober genehmigt hatte – auch im Hinblick auf Berücksichtigung im Gemeindebudget. Der erarbeitete Aktionsplan mit den konkreten Projekten erstreckt sich über die Jahre 2021 bis 2024.
Eines der Ziele noch in diesem Jahr ist ein Kinder- und Jugendleitbild, an dessen Erarbeitung sich Kinder und Jugendliche ebenfalls beteiligen. «Uns ist wichtig, dass wir ein Bewusstsein dafür schaffen, unsere Kinder und Jugendlichen einzubinden», sagt Carole Binder-Meury. Dieselbe Partizipation ist gefragt, wenn in Magden neue Spiel- und Begegnungszonen entstehen. Die Umsetzung ist bis spätestens 2024 vorgesehen. Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich zudem aktuell mit der Schulwegsicherheit. Im Aktionsplan entsprechend festgehalten ist diese Erklärung: «Die Gemeinde Magden unterstützt Bemühungen für einen sicheren Schulweg.» Bereits erfolgt ist ausserdem die Teilnahme an «Easyvote», einem nationalen Projekt zur Förderung der politischen Beteiligung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. «Das haben wir auf dieses Jahr hin eingeführt», erklärt Binder-Meury. «Genauso wie die Stelle eines Kinder- und Jugendbeauftragten. Wir wollen damit eine niederschwellige Schnittstelle schaffen zwischen Kinder und Jugendlichen und der Gemeinde.»
Fazit
Schwarz auf weiss, gerade mit einem jeweils formulierten Zeithorizont, wird der Aktionsplan damit so etwas wie das Instrument, an dem sich Magden in seiner eingegangenen Verpflichtung gegenüber der eigenen Zukunft – sprich: den Kindern und Jugendlichen – messen kann. Das nun erhaltene Label ist eine erste Bestätigung des eingeschlagenen Weges. Allein das allerdings hindert Carole Binder-Meury nicht, zu erklären: «Das Label als Kinderfreundliche Gemeinde hält uns nicht von der Arbeit ab. Im Gegenteil. Jetzt heisst es dranbleiben.» In vier Jahren wartet die Erneuerung des Zertifikats.
Vorgesehen war, am 7. Februar das erhaltene Unicef-Label als «Kinderfreundliche Gemeinde» mit einem Fest zu feiern. Dieses solle nun nach den Sommerferien nachgeholt werden. (rw)
In der Schweiz repräsentieren Frauen zwar 53 Prozent der Wählenden, auf den Listen der Kandidierenden sind sie jedoch noch immer in der Minderheit. Ich wünschte mir, dass sich künftig mehr Frauen für politische Ämter zur Verfügung stellen würden.
Aus der Diversity-Forschung weiss man, dass homogen besetzte Gremien oft nicht die besten Entscheidungen treffen. Der Grund liegt darin, dass einerseits bestimmte Lebensrealitäten bei der Entscheidungsfindung nicht berücksichtigt werden. Andererseits, weil man sich möglicherweise schlicht zu schnell einig ist und die Entscheidungen allenfalls zu wenig reflektiert sind. Frauen sind nicht bessere Politikerinnen, geschlechtergemischte Teamarbeit verspricht jedoch aus genannten Gründen bessere Ergebnisse. Die Isländerin Vigdís Finnbogadóttir wurde 1980 das erste demokratisch gewählte weibliche Staatsoberhaupt weltweit. Sie sagte: «Eine Gesellschaft, in der ein Geschlecht benachteiligt wird, kann nicht funktionieren. Nur gemeinsam können die Dinge gelingen.» In diesem Sinne möchte ich einerseits Frauen ermutigen, sich in die Politik aktiv einzumischen, sich ein politisches Amt zuzutrauen. Aber auch junge Menschen, die sich für Politik interessieren brauchen wir. In Magden, wo ich auch als Gemeinderätin tätig bin, haben wir im Dezember das Label «Kinderfreundliche Gemeinde» von Unicef erhalten. Im Rahmen des Projekts konnte ich mit vielen interessierten und engagierten Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten. Es ist mir ein Anliegen junge Menschen für die Politik zu motivieren. Sie sollen möglichst niederschwellig die Möglichkeit haben mit den Kommunalpolitikerinnen und -politikern in Kontakt zu treten. In diesem Sinne wünsche ich mir und uns allen eine vielfältige, politisch interessierte und engagierte Gesellschaft, damit möglichst viele Lebensrealitäten in den politischen Entscheidungen widerspiegelt werden können.

Binder-Meury,
Grossrätin SP,
Magden

Die neue Grossrätin, die neben Claudia Rohrer und Silvia Dell’Aquila sitzen wird, freut sich darauf, aktiv mitwirken und Anliegen der Bevölkerung einbringen zu können. Respekt hat Binder vor der Komplexität der Themen. «Es wird sehr zeitintensiv werden, zu den verschiedenen Geschäften umfassend Bescheid zu wissen, alle Zusammenhänge zu verstehen und mir dazu eine Meinung bilden zu können», ist sie sich bewusst. Dabei werde einerseits die Zusammenarbeit in der eigenen Partei helfen, «andererseits ist es mir jedoch auch ein Anliegen, über die Parteigrenzen hinaus kompromissfähige Lösungen zu finden. Dabei möchte ich immer mit gesundem Menschenverstand agieren und mich selber bleiben.»
Wie Käser hat sich auch Binder gut auf die erste Sitzung vorbereitet und sich in die aktuellen Geschäfte eingelesen. In den ersten Sitzungen will sie zuerst einmal schauen, wie der Ratsbetrieb läuft, und vor allem im Hintergrund versuchen, unterstützend mitzuwirken. «Es ist mir wichtig, in Zukunft nicht an der Quantität von meinen Vorstössen,
sondern an deren Qualität gemessen zu werden.»
Wichtig sind Binder Themen aus dem Bildungs- und dem Gesundheitsbereich. «Vor allem in der jetzigen Zeit zeigt sich, wie wichtig ein gut funktionierendes Gesundheitssystem ist. Dieses muss unbedingt gestärkt werden», ist Binder überzeugt.
Auch die wirtschaftliche Entwicklung erachtet sie als eine grosse Herausforderung. «Das 2021 wird hoffentlich viele Verbesserungen in allen Bereichen bringen», sagt Binder, weiss aber auch: «Es braucht immer noch grosse Anstrengungen und Verzicht von uns allen, um dies zu erreichen.»
Einsetzen will sich Binder für des Gesundheitszentrum Fricktal und dessen langfristige Zukunft. Auch die Bildung mit
der zukünftigen Mittelschule und dem Berufsbildungszentrum und die Sicherung von Arbeitsplätzen sind für sie wichtige Themen. Sie möchte sich zudem generell dafür einsetzen, «dass das Fricktal nicht zu kurz kommt und selbstbewusst wahrgenommen wird».
Thomas Wehrli
Petition lanciert

Einschränkungen für Pendler*innen und mangelhafte Kommunikation
Die kurzfristige Aufhebung des Halbstundentakts auf der Linie Basel - Zürich (mit Halt in Rheinfelden und Frick) bedeutet für tausende Pendler*innen eine massive Einschränkung. Zudem werden damit ausgerechnet in der aktuellen Pandemie Ansammlungen von Reisenden gefördert, da diese sich auf eine reduzierte Anzahl Züge verteilen müssen. Vor diesem Hintergrund erstaunt es die beiden Bezirksparteien umso mehr, dass die betroffenen Gemeinden und ihre Behörden äusserst kurzfristig und über die Medien über den Wegfall der Verbindungen informiert worden sind.
Fehlplanung und unzureichende Investition verschlechtern Qualität
Der Mangel an geschultem Fahrpersonal ist ein Resultat für die jahrelange Fehlplanung der SBB. Nun lassen sie einzelne Regionen (u.a. das Fricktal) für die Misswirtschaft der letzten Jahre bezahlen. Das ist inakzeptabel. Es ist befremdlich, dass sich die SBB dabei an den Herausforderungen der aktuellen Situation bedient um über die mangelhafte Personalplanung hinwegzutäuschen. In jüngerer Vergangenheit kam es auf dieser Linie auch vermehrt zu Verspätungen und Ausfällen, was sich mit unzureichenden Investitionen in Rollmaterial und Betriebsinfrastruktur erklären lässt.
Abbau beim Service Public ist leider kein Einzelfall
Für die SP Bezirksparteien steht dieser Schritt vielmehr symbolisch für eine Abbaupolitik beim Service Public. So schliesst zum Beispiel die Post immer mehr Filialen und entfernt sich weiter vom Kerngeschäft. Insbesondere für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Zugang zu technischen Hilfsmitteln erschwert sich der Zugang zunehmend. Dagegen wehrte sich die SP jüngst mit Petitionen und Vorstössen. Weitere Betriebe wie die Swisscom werden systematisch mehr und mehr dem Markt ausgeliefert und ausschliesslich auf Rentabilität getrimmt. Bürgerliche Politiker*innen zielen damit auf eine vollständige Privatisierung, d.h. ein Verkauf der Anteilsmehrheit des Bundes ab anstatt die von der Verfassung bestimmten Aufgabenfelder weiterzuentwickeln.
SP fordert eine gerechte Lösung für die Engpässe
Darum fordert die SP der Bezirke Laufenburg und Rheinfelden die SBB auf, für die personellen Engpässe bei den Lokführer*innen eine gerechte und zeitlich begrenzte Lösung ohne den Wegfall ganzer Zugverbindungen zu finden. Es ist nicht fair eine ganze Region dafür zu bestrafen. Weiter ist der Halbstundentakt für das Fricktal spätestens mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020 wieder ohne Einschränkungen zu betreiben. Dabei steht auch der Kanton in der Verantwortung bei der SBB vorstellig zu werden und eine rasche Normalisierung einzufordern.
Für die Zukunft braucht es Innovation & Nachhaltigkeit
Die SBB müssen gerade im Hinblick auf die Klimakrise zusammen mit den Partnerbetrieben im öffentlichen Verkehr und mit Bund und Kantonen innovative Lösungen finden, um mehr Menschen zum Umstieg auf den ÖV zu bewegen. Nebst den aktuellen Engpässen sind auch die Landregionen besser an die Hauptverkehrsachsen anzubinden.
Bessere Arbeitsbedingungen & Umschulungsprojekte
Zudem müssen die Bundesbahnen dafür sorgen, dass der Beruf als Lokomotivführer*in mit fortschrittlichen Arbeitsbedingungen und guter Bezahlung auch für junge Männer und Frauen attraktiver wird. Wir regen an, dass die SBB in Zusammenarbeit mit den regionalen Arbeitsvermittlungsstellen (RAV) verstärkt die Umschulung von geeigneten Stellenlosen prüft.
Mehr Wertschätzung und weniger Profitlogik
Von der Politik erwartet die SP mehr Wertschätzung für den Service Public. Diese Dienstleistungen leben von und mit dem Personal. Es braucht genügend Ressourcen für Investitionen in eine nachhaltige Entwicklung mit dem Blick auf sämtliche Teile der Gesellschaft. Es ist die Aufgabe des Staates allen Menschen niederschwelligen Zugang zu Mobilität, Kommunikation und Technologie zu gewähren. Darum sind diese Bereiche der reinen Profitlogik zu entziehen. Öffentliche Dienstleistungen müssen nicht rentieren, zumal es nicht ihre Aufgabe ist mit Gewinnen anderweitige Steuerausfälle in der Staatskasse zu kompensieren. Nutzen und Wirkung sind darum über die Qualität der Angebote oder die Erreichbarkeit für alle Menschen und nicht ausschliesslich über Rentabilitätsfaktoren zu messen.
«Es ist wichtig, Kinder und Jugendliche so gut wie nur möglich ins Dorfleben einzubinden, sie im Boot zu haben», sagt die Magdener Gemeinderätin Carole Binder-Meury. Durch die überschaubare Dorfgrösse hätten die Magdenerinnen und Magdener zwar die Chance, viele der Jugendlichen zu kennen. Auch ermögliche die hohe Anzahl an Vereinen eine vielfältige Freizeitbeschäftigung und leiste gleichzeitig eine hervorragende Prävention. Tendenz sei jedoch heute, dass jeder etwas für sich mache und viel Zeit am Handy verbringe, zum Beispiel mit Gamen.
Informationsanlass für die Bevölkerung am 3. Februar
«Durch das UNICEF-Projekt möchten wir Kindern und Jugendlichen eine Stimme geben», schildert Binder-Meury und Projektleiter Julian Terzetti ergänzt: «Partizipation, die aktive Teilnahme am Zusammenleben sollte man von Kindesbeinen an lernen.» Durch seine Funktion als Schulsozialarbeiter in Magden weiss Julian Terzetti, dass schon kleinere Kinder im Kindergarten lernen können, eine eigene Meinung zu bilden, zu dieser zu stehen und sie anderen anschliessend überzeugend mitzuteilen. Während der 31-jährige Basler in Kindergartenklassen bei Partizipationsprojekten methodisch meist mit Bildern arbeitet, leitet er zusammen mit einer Lehrperson an der Primarschule den Demokratischen Magdener Schülerrat, kurz DMS-Rat. Jede Klasse ernennt eine(n) Delegierte(n) und eine(n) Vizedelegierte(n), die sich regelmässig im DMS-Rat treffen und sich über aktuelle Wünsche, Ideen und Probleme austauschen.
Sowohl die Projektgruppe mit Julian Terzetti, Carole Binder-Meury, Ismael Martinez und Cedric Wilhelm als auch der Gemeinderat und Vertreter von der UNICEF und der Onlineplattform engage.ch stellen das Projekt am Montag, 3. Februar um 19 Uhr der Bevölkerung im Gemeindesaal vor und zeigen Möglichkeiten der Mithilfe.
Konzentration auf zwei, maximal drei Projekte
«Momentan befinden wir uns in der Phase der Partizipation», sagt Carole Binder-Meury. Während im letzten Sommer Institutionen und die Verwaltung befragt worden seien, könnten bis im Sommer die Primarschulkinder sowie die Magdener Oberstufenschüler, die in Rheinfelden zur Schule gehen, Wünsche und konkrete Ideen anbringen. «Anschliessend werden wir einen Aktionsplan erstellen und uns auf ein bis zwei, maximal drei Projekte oder Aktionen konzentrieren.» Ziel sei es, diese bis spätestens Ende 2021 umzusetzen und endlich starten zu können. «Das Monitoring von UNICEF ermöglicht uns, die Projekte über einen längeren Zeitraum zu evaluieren.»
Sowohl der Gemeinderat als auch die Primarschulleiterin Karin Stuke stehen hinter dem Projekt. Die UNICEF-Projektgruppe hofft auf Projekte, in denen Jung und Alt einander kennenlernen und voneinander profitieren können.
Jugendliche bewusst ansprechen und abholen
Mitte Februar wird sich eine Projektgruppe bewusst den Anliegen der Jugendlichen widmen. Magdens Jugendliche besuchen entweder die Oberstufe in Rheinfelden oder eine andere weiter entfernte Schule. Neben Vereinen steht ihnen mehrmals wöchentlich ein Jugendraum zur Verfügung.
Neben zwei, drei Projekten wünscht sich Carole Binder-Meury auch einen einfachen Kommunikationskanal, so dass die jungen Menschen ihre Anliegen und Fragen an die Verwaltung oder an den Gemeinderat jederzeit deponieren können. Nicht nur Mitarbeit, sondern auch Mitverantwortung der jungen Menschen hält die Präsidentin der Magdener Jugendkommission für zentral. Vor einem Jahr setzte sie sich für Mobile Jugendarbeit ein. In Zusammenarbeit mit den Jugendlichen wurden Abfalleimer an den von ihnen gewünschten Orten angebracht und Littering reduziert.
Bericht der Aargauer Zeitung vom 30. Januar 2020:
